Vor langer langer Zeit gab es mal sehr beliebte WLAN-Router WRT54G von Linksys, weil diese mit alternativer Software erweitert werden konnten. Wir hatten bei Pollin günstig ein paar Gebrauchtgeräte beschafft und mit der DD-WRT Software bespielt. Zwei davon sind noch immer in der Offenen Werkstatt als WLAN Access Points im Einsatz.
In diesem Beitrag schließen wir mehrere Rechner per LAN-Kabel an den WRT54G an und benutzen ihn quasi Rückwärts, um die Rechner über das existierende WLAN mit dem Internet zu verbinden.
Folgendes wird gebraucht
- ein funktionierendes WLAN, zum Beispiel aus einer Fritz-Box
- IP-Addressbereich des WLANs, z.B. 192.168.124.XXX. Dies kann man in den Einstellungen der Fritzbox erfahren.
- ein WRT54G mit DD-WRT Software, siehe zum Beispiel die Anleitung von Dirk Trute
- Rechner und LAN-Kabel zum Anschließen an die WLAN-Brücke
Schritt 0) Router auf Werkseinstellungen zurücksetzen
- Reset Knopf für ca. 20 Sekunden drücken.
- Router mittels LAN-Kabel mit einem PC verbinden und einschalten. Als LAN-Port am WRT54G einen aus der 4er Gruppe nehmen, nicht den „WAN“ Port.
- Windows fragt ob mit „Unbekannten Netzwerk“ verbinden will → JA.
- Browser öffnen und Adresse 192.168.1.1 eingeben.
Nun wird nach einem neuen Benutzernamen und Passwort für den WLAN-Router gefragt. - Dann auf den Knopf „Change Password“ klicken und man kommt auf die Startseite des Routers.
Schritt 1) Setup > Basic Setup
Oben auf der Konfigurationsseite sind zwei Menü-Ebenen: Hauptmenü und Untermenü. Wir beginnen im Hauptmenü „Setup“ mit dem Untermenü „Basic Setup“:
- WAN connection type –> Disabled
- Router Name → bruecke1
- Host Name → bruecke1
- Local IP Address → Eine ungenutzte Adresse im Netzwerk der Fritzbox verwenden, zum Beispiel 192.168.124.2. Über diese Adresse ist der Router später weiterhin erreichbar und konfigurierbar!
- Assign WAN Port to Switch → Aktivieren. Dadurch wird der fünfte LAN-Port am Router normal benutzbar.
- DHCP Server → Disabled. Sonst versucht der Router, IP-Adressen für andere Geräte im Netzwerk zu vergeben und das macht schon die Fritz-Box.
- Dann Unten „SAVE“ anklicken
Schritt 2) Setup > Advanced Routing
- Operating mode → Router. Dadurch werden die Pakete weitergeleitet ohne die IP-Adressen umzuschreiben. Ansonten wären die Rechner an dem Router alle nur mit der Adresse des Routers im Netzwerk sichtbar.
- Dann Unten „SAVE“ anklicken
Schritt 3) Services > Services
- DNS Masq auf Disabled setzen. Der DNS-Masquerading Dienst erledigt für die Rechner am Router die Übersetzung von Web-Addressen in IP-Addressen. Durch das ausgeschaltete DHCP finden die Rechner diesen Dienst ohnehin nicht.
- Dann Unten „SAVE“ anklicken
Schritt 4) Security > Firewall
Wir schalten die Firewall des Routers aus, damit die keine Pakete herausfiltert und so für unerwartete Überraschungen sorgt. Die Fritz-Box hat eine Firewall in Richtung Internet.
- Filter ident deaktivieren
- block annonymous… deaktivieren
- SPI Firewall aus disable setzen
- Dann Unten „SAVE“ anklicken
Schritt 5) Wireless > Basic Settings
- Wireless Mode auf „Repeater bridge“ stellen. Das ist der entscheidende Schritt, damit der Router alle LAN-Pakete über das WLAN weiterleitet. Dadurch erscheinen die Rechner dann als weitere „WLAN-Geräte“ an der Fritz-Box und sind in dem selben IP-Addressbereich.
- Wireless WLAN Network Name: SSID der Fritzbox angeben.
- Dann Unten „SAVE“ anklicken
Schritt 6) Wireless > Wireless Security
- Security Mode auf WPA2-Personal stellen. Das müsste die Fritz-Box unterstüzten.
- WPA Shared Key: WiFi-Passwort der Fritz-Box angeben.
- Dann Unten „SAVE“ anklicken
- Dann Unten „APPLY SETTINGS“ anklicken. Der Router startet nun neu und die bisherigen Änderungen werden aktiv.
Achtung: Nach dem Neustart des Routers ist er nicht mehr unter 192.168.1.1 erreichbar sondern über das existierende WLAN mit der IP-Adresse die in Schritt 1 bei Local IP Address angegeben wurde.
Schritt 7) Rechner Verbinden
- Netzwerkkabel herausziehen und wieder hereinstecken damit Windows das neue Netzwerk findet.
- Windows fragt, ob man sich mit dem „Unbekannten Netzwerk“ verbinden will → ja.
- Nun sollte der Rechner eine DHCP-Anfrage in das Netzwerk schicken und von der Fritz-Box eine Antwort mit der IP-Adresse des Rechners erhalten. In der Weboberfläche der Fritz-Box müsste der Rechner mit seinem Namen auftauchen.
- Als Netzwerktyp unter Windows „privat“ einstellen anstelle von „öffentlich“. Dadurch funktionieren die Netzwerkfreigaben und der Rechner ist für die anderen Bürorechner sichtbar.