Wir haben vor einer Weile einen üppigen Stapel Flachbildschirme gespendet bekommen. Diese sind sehr praktisch, weil sie sich äußerst gut mit einer Hand tragen lassen und keinen der typischen Standfüße haben. Stattdessen steht der Rahmen und ein kleiner Stützfuß auf dem Tisch – die Befestigungsschrauben auf der Rückseite sind daher für eine andere Verwendung frei.
Da liegt es doch Nahe, einen Computer auf die Rückseite zu schrauben 😉
Teileliste
- Raspberry Pi 4B mit 8GB Arbeitsspeicher, Netzteil, 32GB micro SD-Karte
- einen massiver Aluminium-Kühlkörper für den Raspberry Pi, optional mit Lüfter
- eine aufschraubbare Verteilerleiste, z.B. Brennenstuhl Comfort-Line Plus
- Micro-HDMI nach HDMI Kabel, 50cm
- HDMI Buchse nach DVI Stecker Adapter
- robustes Sperrholz, z.B. Birke Multiplex 4mm
- Monitor, Maus und Tastatur
- 4 Stück M4 Schrauben ca. 20mm für den Monitor
- 4 Stück M2,5 Schrauben ca. 25mm für den Raspberry Pi
- 3 Stück M3 Schrauben ca. 30mm, sowie Muttern für die Verteilerleiste
Die Halterung
Die Trägerplatte haben wir in FreeCAD modelliert. Im wesentlichen ein Rechteck mit Löchern für die Schrauben. Anschließend haben wir die Platte auf unserer CNC14 Fräse ausgefräst. So landen die Löcher präzise dort, wo sie gebraucht werden. Die Lochdurchmesser haben wir basierend auf DIN 75 „mittlere Durchgangslöcher“ gewählt.
Wie man auf dem Foto sieht, hätten wir mehr Platz zwischen Verteilerleiste und Monitorbefestigung lassen sollen. Es ließ sich gerade noch so festschrauben.
An unseren Monitoren ist die sogennante „VESA mount“ Schraub-Befestigung vorhanden. Hier mit 100x100mm quadratischen Abstand und Gewinde für M4 Schrauben. Die Rückseite des Monitors ist etwas gebogen und auch die anderen Schrauben brauchen etwas Platz zwischen Monitor und Trägerplatte. Deswegen haben wir weitere 4mm dicke Holzringe als Abstandshalter um die Befestigungslöcher gemacht.
Die Verteilerleiste kann mit 30mm langen M3 Schrauben befestigt werden. Die Schrauben müssen dann auf die notwendige gekürzt werden, um zwischen Trägerplatte und Monitor zu passen.
Der Raspberry Pi braucht Maschinenschrauben mit 2,5mm Durchmesser. Die Position der Löcher ist in den Mechanical Drawings zu finden. Auch diese müssen auf eine funktionierende Länge gekürzt werden. Dazu haben wir eine Schraube durch die Trägerplatte hindurch an den Raspberry Pi geschraubt und dann gemessen, um wie viel sie zu lang ist.
Die Unterseite des Aluminium Kühlkörpers braucht man nicht wirklich. Stattdessen kann man auch kurze Distanzhülsen mit M2,5 Gewinde benutzen, um die Leiterplatte an den oberen Kühlkörper zu schrauben. Dann kann man kürzere Schrauben nehmen, um die Distanzhülse an die Trägerplatte zu schrauben. Das macht auf den ersten Blick mehr arbeit, würde aber etwas mehr Freiraum um die WLAN-Antenne herum schaffen.
Ergebnis
Wir haben den Raspberry Pi missbraucht, um mit Android zu experimentieren. Auf dem Foto ist das tragbare „Tablet“ im Einsatz zu sehen. Die Lego Inventor App läuft gut genug für unsere Zwecke. Mehr dazu in einem späteren Bericht.
Die Stromkabel vom Monitor und vom Raspberry Pi Netzteil hängen noch ein bischen wild umher. Kabelbinder hat da viel geholfen. Und es fehlen noch Lautsprecher. Leider sind keine im Monitor eingebaut. Aber wir haben da schon eine Idee.
2 Kommentare
Tragbarer Computer mit Raspberry Pi – Station Weißwasser · 18. Oktober 2021 um 11:58
[…] Um einen besser transportablen Programmier-Arbeitsplatz zu entwickeln, haben wir in den letzten Wochen einen Monitor und einen Raspberry Pi verheiratet. Auf der Webseite der Offenen Werkstatt gibt es einen Baubericht „Tragbarer Computer mit Raspberry Pi“. […]
Lautsprecher für den Tragbaren Raspberry Pi – Offene Werkstatt – Weißwasser · 24. Oktober 2021 um 13:31
[…] im letzten Beitrag beschrieben, haben wir einen Prototpyen für einen kleinen tragbaren Computer, der direkt am Monitor befestigt ist. Auf diesem läuft wahlweise ein Linux zum Programmieren oder […]
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